STADTTEIL BAD MÜNSTER AM STEIN - EBERNBURG

Die ehemals selbstständige Stadt Bad Münster am Stein-Ebernburg wurde 2014 im Zuge der letzten Gebiets- und Verwaltungsreform des Landes in die Stadt Bad Kreuznach als Stadtteil eingegliedert. Ohnehin waren beide Städte bereits durch das Salinental miteinander verbunden.    
Der Stadtteil zählt derzeit  über 4.400 Einwohner; Hauptwirtschaftsfaktor sind Kur- und Fremdenverkehr. Außerdem besitzt er die Anerkennung als Mineralheilbad und als heilklimatischer Kurort.
Einen ersten Eindruck von unserer Stadt erhalten Sie über einen schönen Imagefilm (ca. 6 Min.) auf YouTube.     
Der Link hierfür ist: https://www.youtube.com/watch?v=9ztdgc46euE&t=29s

BAD MÜNSTER AM STEIN

Bad Münster am Stein war bis ins 19. Jahrhundert ein Dorf mit wenigen Häusern im Unterdorf um die alte St. Martinskirche und Kurparkbereich. Einen Broterwerb boten der seit 1478 belegte Badebetrieb und die Salzgewinnung. Nahefischerei und etwas Landwirtschaft, sowie zeitweise der Bergbau im Huttental (Kupfer). 
Erst mit dem Bau der Eisenbahn nahm der Ort seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen raschen Aufschwung zum viel besuchten Kurort, der 1905 die Bezeichnung "Bad" zuerkannt bekam. Grundlage dafür sind bis heute die radonhaltigen Solequellen.

Während Bad Münster seit dem Mittelalter den Rittern von Löwenstein und den Rheingrafen, nach der Vertreibung Napoleons aber zur preußischen Rheinprovinz gehörte, war Ebernburg nach mehrfachem Besitzwechsel, von den Grafen von Saarbrücken über die Grafen von Leiningen, die Raugrafen, die Grafen von Sponheim und Veldenz, die Kurpfalz und die Herren von Sickingen an die Franzosen, nach 1815 Teil der bayrischen Rheinpfalz geworden.

EBERNBURG

Ebernburg war seit dem Mittelalter ein bedeutendes Dorf mit langer Tradition in Weinbau und Landwirtschaft. Im 14. Jahrhundert war sogar die Erhebung zur Stadt geplant. Der alte Ortskern, das Altdorf, das sich noch heute gut im Stadtbild abzeichnet, war über Jahrhunderte von einem Mauerring mit Verbindung zur Ebernburg umgeben. Erst in der Nachkriegszeit hat Ebernburg eine rasche Vergrößerung erfahren, die noch nicht abgeschlossen ist.

Der am 2. März 1481 auf der Ebernburg geborene Franz von Sickingen war im frühen 16. Jh. einer der berühmtesten und reichsten Söldnerführer. Zunächst als Amtmann zu Kreuznach im Dienst seines Lehensherrn, des Kurfürsten von der Pfalz, widmete er sich nach dem Tod seiner Frau 1515 der finanziell einträglichen Fehdeführung. Das notwendige Kapital lieferten ihm u.a. die Einnahmen aus den Bergwerken im Huttental. 1519 sicherte Franz mit seinen Truppen in Frankfurt die Wahl des Habsburgers Karl zum deutschen König gegen dessen Mitbewerber König Franz von Frankreich. 1523 fiel er bei der Beschießung seiner Burg Nanstein über Landstuhl durch die Fürstenallianz von Trier, Hessen und Pfalz. Von nachhaltiger Bedeutung bleibt seine Unterstützung für geisteswissenschaftliche Größen seiner Zeit, was der Ebernburg den Namen "Herberge der Gerechtigkeit" einbrachte. Außer dem Humanisten Ulrich von Hutten gewährte er auf der Burg mehreren Theologen Zuflucht, die später auch in anderen Regionen der Reformation zum Durchbruch verhalfen.  

Das Sickingen-Hutten-Denkmal auf halber Höhe des Burgberges erinnert im Pathos nationaler Begeisterung nach der Reichsgründung 1871 an den bekanntesten Sohn der Stadt.